Berlin in Sand und Stein
Koffer werden zu Autotüren und Armaturen; Salz wird zu Glas
Lennys Schritte am Lagerfeuer - Auf Materialebene
Vier Freunde aus Kindertagen treffen sich aus traurigem Anlass wieder und beginnen einen gemeinsamen Kurztrip, der durch unvorhergesehene Zwischenfälle zu einer wilden Reise nach Schweden mutiert.
Nachdem der Dialogschnitt kaum Geräusche übrig gelassen hatte, mussten alle Schritte, Bewegungen und etliche Gegenstände vollständig neu vertont werden, und das war viele, da die Handlung des Films stark mit der Gruppendynamik der Freunde spielt und selten weniger als vier Personen der insgesamt sechs Hauptcharaktere gleichzeitig agieren. Agiert wird dann auch viel aus verschiedenen Gründen auf unterschiedlichsten Untergründen. Vom sandigen berliner Beton und Asphalt über die hölzernen Planken eines Bootsstegs, die metallenen Böden einer Fähre, Wiesen, Rasen, Felsen und Wald, Wald, Wald.
Um die Wege durch die schwedische Natur möglichst vielfältig klingen zu lassen, wurde nicht nur auf künstliche, sondern auch auf echtes Holz und Nadelwerk zurück gegriffen, das von Schauplatz zu Schauplatz immer wieder variiert wurde. Außerdem bekam fast jeder der Protagonisten sein eigenes Schuhwerk, was dazu führte, dass ein Teil der Arbeitszeit für das häufige An- und Ausziehen aufgewendet werden musste.
Höhepunkt: das elegante und kraftvolle Schreiten eines wunderbar mystisch in Szene gesetzten Elches.
Außerdem wird im Film gestritten, gerangelt, geschupst, gekämpft, gerannt, geschwommen, geklettert, gefallen, getrunken und gegessen.
Für die Vertonung der Szenen, in denen Teller und Flaschen geleert werden, gab es keine Alternative zum "Synchronessen" und das wurde bei Fischbrötchen und Döner zur echten Herausforderung.
Das Ergebnis kann sich hören lassen.
Flasche, Dosen und Gläser - in "Fünf Finger..." wird von vorn bis hinten gebechert